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Reiner Schwarz

 

Reiner Schwarz

Rheinischen Allgemeinen Psychotherapietage 2006

Wenn Patienten oder Klienten Fantasien oder Impulse, sich selbst zu töten, Helfern erzählen, kommen diese unter Druck. Es entstehen Angst, Schuldgefühle und Hilflosigkeit, nicht selten aber auch eine versteckte oder offene Verärgerung. Sehr viel wird über Suizid geschrieben und gesprochen, selten findet man Hinweise, was man tun soll, kann oder muss. In der Praxis hat sich, insbesondere in Kliniken, ein Umgang mit dieser Situation eingebürgert, den es kritisch zu hinterfragen gilt.

Für den praktischen Umgang ist es sicher sehr wichtig, in welchem Umfang das Sprechen über Suizidimpulse einen agierenden Charakter hat. Anhand von Fallbeispielen sollen eigene klinische Erfahrungswerte dargestellt werden, um eine Diskussion darüber zu ermöglichen, was das Ausmaß an Suizidalität reduzieren kann, bzw. was die Suizidalität eher steigert. Eigene Fallbeispiele der Teilnehmer sind sehr gewünscht. Folgende Fragen erscheinen wichtig:

Wie kann man das Gespräch gestalten, damit sich der Patient verstanden fühlt? Sollte man dem Betroffenen die Suizidimpulse ausreden, sie verbieten, jedenfalls sich im Gespräch gegen diese aussprechen? Ist es erlaubt bzw. sinnvoll, dem Wunsch des Patienten, zu sterben, Verständnis entgegenzubringen?

Muss immer eine Krankenhauseinweisung erfolgen? Hilft diese dem Betroffenen? In welcher Weise spricht man das an? Sollte man Druck ausüben? Wie stellt sich die Situation nach einer Selbsttötung dar? Wie geht man mit Angehörigen um?